Am Freitag, 18. Oktober, nutzten vielen Poppenweiler Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, den hier wohnenden Stadträtinnen und Stadträten Reinhardt Weiss (FW), Armin Klotz (CDU), Arezoo Shoaleh (Grüne) und Margit Liepins (SPD) ihre auf den Nägel brennenden Fragen zu stellen.
Einen breiten Platz nahmen die Themen "Nahversorgung", "Verkehrsproblematik incl. ÖPNV" sowie der "Sporthallenneubau" ein.
Zur "Nahversorgung" gab es kontroverse Ansichten:
- einen Discounter, aber wo? Bisher gibt es keinen Standort
- eine übersichtliche "Markthalle" mit verschiedenen Anbietern
Ein Discounter mit qualitativ guter und sortimentsreicher Auswahl an Lebensmittel, Drogerie-Artikeln etc. benötigt eine große Verkaufsfläche von 800-1200 qm. Da man zu diesem Laden, der ja dann außerhalb des Ortes liegen müsste, nur mit dem PKW hinkäme, sorgt man gleichzeitig auch für mehr Verkehrsaufkommen. Eine kleine Markthalle mit qualitativ guten Lebensmitteln, gerne auch Bioqualität oder Regionalvermarktern erschien manchen Diskussionsteilnehmern wichtig. Aber selbst der Platz für diesen Laden ist noch nicht in Sicht.
Die Bäckerei Kleinle warb bei der Versammlung als einzig produzierendes Gewerbe am Ort für mehr Verständnis für ihre Planung, standortnah die Bäckerei vergrößern zu wollen.
Die Verkehrsproblematik in Poppenweiler ist sehr vielschichtig: zum einen geht es um
- fehlende Kontrollen des Tempolimits und der Parkverbote
- fehlende Fußgängerüberquerungen
- ein längst fälliges LKW-Fahrverbot aus Richtung Marbach
- die sehr schwierig zu querende Kreuzung Hochdorfer/Hochberger Straße
- die bestehende Problematik mit dem Schülerbus 433 ins Bildungszentrum West (gefordert wird ein Direktbus für die 40 Poppenweiler SchülerInnen)
- es mangelt an einer besseren Verbindung nach Remseck zur S-Bahnhaltestelle Neckargröningen
- das "Unterdorf" (der Bereich Sommerhalde) ist für die Älteren unter uns in Sachen Busverbindung abgeschnitten bzw. schlecht erreichbar
- es bleibt zu hoffen, dass bei einem Neubau des Anwesens Reinhold- Maier-Straße 1 die drei reservierten Parkplätze der Öffentlichkeit vorbehalten bleiben (häufigere Kontrollen), geplant sind weitere fünf weitere Parkplätze auf der gegenüberliegenden Seite.
Die im Eingemeindungsvertrag verankerte Zusage der Realisierung eines "Sportzentrum" ist leider nach mehr als 45 Jahren noch immer nicht in Sicht. So findet der Schulsport für die Kinder der Lembergschule unter immer schlechter werdenden Bedingungen statt. Poppenweiler braucht eine funktionale Halle ohne Schnick-Schnack, dafür zeitnah!
Verdeutlicht wurde die schwierige Situation der Poppenweiler Wengerter, welche ihre Steillagen unter sehr schwierigen Bedingungen und wenig Zuschuss bewirtschaften müssen.
Die anwesenden Kommunalpolitikerinnen und -politiker standen Rede und Antwort und wurden mit vielen Fragen der Bürgerinnen und Bürger konfrontiert, die sie sicherlich in ihren Fraktionen im Gemeinderat weiterdiskutieren werden.
Hervorgehoben wurden allerdings auch die liebenswerten Seiten von Poppenweiler: der dörfliche Charakter und die Wohnqualität - man lebt und wohnt gerne hier.
Das Echo auf die Veranstaltung war sehr positiv. Wir danken allen, die zu der Veranstaltung gekommen sind. Der Tenor war - so eine Veranstaltung soll möglicherweise jährlich wiederholt werden.